The Quilt

The Quilt

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Ein Weird-Sci-Fantasy-Setting

 

 

Geburtswehen

Am Ende des 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung, nach dem Ende des Erstens Systemkrieges zwischen der Erde und den Kolonien auf dem Mars und der Venus, gelang es menschlichen Wissenschaftlern den Ionen-Plasma-Antrieb, mit dem man schon innerhalb der Planeten des Inneren Sonnensystems (Erde, Mars, Venus, Merkur, dem Asteroidengürtel) zu verkehren, weiter zu verbessern, um auch in kürzester Zeit das Äußere System zu erkunden.

 

Im Jahre 3.978 erreichte das Forschungsschiff „Aleph Hayek“ in einer Flugzeit von 62 Tagen den Pluto, auf dem die Wissenschaftler eine bemerkenswerte Entdeckung machten: Auf der lichtlosen Oberfläche dieser bizarren Welt, entdeckten die Scanner des Schiffes ein Gebäude, welches an eine Art Tempel erinnerte. Nachdem durch eine ausführliche Überprüfung keine Lebensformen in dem Gebäude entdeckt wurden, beschloss man, dass Innere des Tempels zu untersuchen. Ein gemischter Trupp aus Soldaten und Wissenschaftlern landete mit einem Shuttle auf dem Pluto und begannen mit der Erforschung des Bauwerks. Dies stellte sich aber als ein folgenschwerer Fehler heraus, der die Geschicke der Menschheit auf Immer verändern sollte…

 

9/3/3978

Logbuch von Capt. Tom Powell

Das Forschungsteam, unter der Leitung von Lt. Dr. Laura Sherman, hat soeben das fremde Bauwerk betreten. Von hier oben sieht alles gut aus, doch eine nervöse Stimmung macht beherrscht gerade all unser Denken und Tun. Nach Jahrhunderten der Forschung, der Zweifel, der Hoffnungen und der Rückschläge haben wir nun einen unumstößlichen Beweis dafür gefunden, dass es Leben außerhalb der Erde gibt beziehungsweise gegeben hat.

Der Komplex ist titanisch und erinnert mich entfernt an Luftaufnahmen von Angkor Wat. Gott! Was wäre das für eine Entdeckung, wenn…

Das Team ist nicht mehr auf dem Radar. Die Scanner scheinen nicht mehr bis in die Tiefen des Tempels eindringen zu können. Doch gerade ging es noch? Lt. Daniels von der Technikmannschaft und Experte für die Scannertechnologie meinte, dass das Team von einer Art Energiefeld abgeschirmt wäre, welches bei der ersten Scannung nicht vorhanden war.

Nach dieser Meldung nahm ich sofort Kontakt mit Lt. Dr. Sherman auf und gab ihr den Befehl zur Rückkehr. Ihre brüchige Antwort darauf war mehr als beunruhigend:

„Captain…wir…nicht Nicht jetzt! Es ist…anziehend. So etwas…nicht gesehen! Es…wie eine Maschine und...“

 

Funkstille. Nur noch ein weißes Rauschen war zu hören. Abermals hielt ich Lt. Daniels an, die Scanner weiter zu modifizieren, als plötzlich ein gellender Schrei in mein Ohr drang. Es war Lt. Dr. Sherman.

„NEIN! Die…ine hat sich akti…! Licht! Überall ist Licht! Und…NEIN!!! SIE…!“

 

Abermals Funkstille. In dem Moment erbebte der Planet unter uns. Seismische Wellen trafen die „Aleph Hayek“ und warfen uns regelrecht aus der Umlaufbahn. Über die Bordlautsprecher waren kreischende und jaulende Stimmen zu hören, die ich nur entfernt als „menschlich“ bezeichnen könnte. Alle Sensorsysteme und Scanner spielten total verrückt. Die Schiffssysteme liefen vollkommen Amok und der Lärm aus den Lautsprechern erhob sich zu einem katatonischen Getöse und unerträglichen, schalmeinenartigen Geflöte. Ich spürte wie etwas Warmes aus meinen Ohren tropfte. Blut! BLUT!!

<<Abbruch der Logbuchaufzeichnungen>>

 

 


 

III-7/3Q.287.10M -

3. Tag der 7. Woche des 3. Quartals des Jahres 287 im 7. Millenium

 

Aus den Speichernotizen des Archivaren Jaa Terren der großen Bibliothek zu Thuruvar Prime

 

Mein Name ist Jaa Terren und ich bin Archivar der großen Bibliothek zu Thuruvar, der Hauptstadt der Quiltworld.

Meine Aufgabe, welche ich vom Großarchivar erhalten habe, war die Erforschung der Geschichte des Quilts. Da es kaum noch Aufzeichnungen aus der Zeit vor dem Quilt gibt, musste ich sehr lange und tief in den Datenarchiven, Aufzeichnungen und Büchern forschen, bis ich eine, wenn auch doch leider recht lückenhafte Rekonstruktion der Geschichte vorlegen konnte.

 

Vor dem Quilt gab es Kugeln, die auch Planeten genannt wurden, welche sich auf Bahnen um die Sonne, die damals ein heller Lichtpunkt war, kreisten. Mehrere dieser Systeme ergaben eine sogenannte Galaxis innerhalb eines Weltraums. Welch fantastische Vorstellung! Zwischen diesen Planeten verkehrte man mit speziellen Luftschiffen. Die Menschen lebten damals auf einigen dieser Kugeln innerhalb des Systems und von den anderen Völkern war damals noch nichts bekannt.

 

In den Fragmenten der Vergangenheit wird die Erscheinung des Quilts als der „Aleph Hayek Kataklymus“ bezeichnet. Die „Aleph Hayek“ war eines jener Schiffe, die zwischen den Kugeln verkehrte und laut den Aufzeichnungen der Auslöser für unsere Welt war. Über die genauen Angaben, wie dies von statten gegangen ist, konnte ich nicht finden. Allerdings fand ich einen Bericht eines Reporters namens Kyle Carter, der den Kataklysmus überlebte.

 

Aufzeichnung von Kyle Carter

„…Ich befinde mich auf den Hollywoodhills und kann L.A. komplett überblicken. Es ist einfach unglaublich! Der Himmel ist wie von einem Netz aus Licht und Feuer überzogen. Die Luft riecht schwer nach Ozon und der Lärm ist absolut ohrenbetäubend! Es ist, so glaube ich, die Apokalypse! Der Weltuntergang, wie er in der Bibel beschrieben steht. Ich sehe unzählige Brände in der Stadt und der ganze Boden ist in Bewegung! Man kommt sich vor, als ob man auf einem Puzzleteil steht und das Puzzle wird gerade zerstört und…

Oh mein Gott! Was ist das? Ist das der Mond? Ich sehe den Mond! Er…er fällt auf die Erde und - Nein! Er fällt nicht. Er verschmilzt mit der Erde! Sie verbinden sich zu einer Masse und dort! Da ist noch ein Planet oder Mond, der sich mit der Erde verbindet!! Was in Gottes Namen geschieht hier?! Alle Planeten des Sonnensystems verbinden sie zu einer einzigen Masse, zu einem Megaplaneten! Wie kann das nur sein?!

 

Wie man aus den Aufzeichnungen von Carter entnehmen konnte, bestand das Quilt einst aus vielen kleinen Planeten, die alle zu einer einzigen, großen Masse verschmolzen. Zu dem, was unsere Welt heute ist.

 

 

V-2/2Q.184.1M -

5. Tag der 2. Woche des 2. Quartals des Jahres 184 im 1. Millenium

 

Aus dem Reisebericht von Dr. Alex Kader

 

Im Auftrag der Wissenschaftsrates von Callahan wurde ich ausgeschickt, die Grenzen der Welt, die wir seit fast 1200 Jahren nun bewohnen, zu erkunden – und ich muss leider feststellen, dass mir dies bis jetzt noch nicht möglich war. Mein Team ist mit einem Forschungsschiff der „Explorer“-Klasse nun schon seit über drei Monaten unterwegs und wir waren noch nicht in der Lage, die Welt zu umrunden. Das führt mich zu der Tatsache, dass dieser Planet einfach gewaltig ist – falls es noch ein Planet ist. Fast kommt es mir so vor, als ob wir über eine gewaltige Scheibenwelt fliegen würden. Hatte dieser Pratchett, der weit vor der Zeit des „Aleph Hayek Kataklymus“ lebte recht gehabt und ist die Welt wirklich nur eine Scheibe?

Wir haben Berge, Flüsse, Seen, Meere, Wüsten und allerlei seltsame Gebiete überquert. Dabei sahen wir eine bekannte, aber auch andere, befremdliche Flora und Fauna sowie auch Städte und Dörfer von Menschen, aber auch von anderen Wesenheiten, die nur teilweise oder gar nicht humanoid sind.

Aus der Höhe betrachtet wirkt die Landschaft fast so, als ob sie aus den unterschiedlichsten Splittern zusammengesetzt wurde. Fast so, wie eine von diesen Stoffdecken, auf denen Bilder eingestickt sind. Diese Quilts.