Fraktal: Wanderers of the Sevenfolded Path

Welten aus Milch und Seide, Blut und Asche und flüssigen Schreien.
 
Es gibt einen Ort hinter dem Offensichtlichen. Eine Welt hinter dem, was wir in unserem beschränkten Geist als Materie definieren. Die Eingeweihten nennen es "Das Fraktal", wogegen sie die materielle Realität oft nur als "Die Gradlinigkeit" bezeichnen. Hin und wieder gelingt es Menschen ihre Sinne zu erweitern; sei es durch Drogen, Gewalt, traumatische Erfahrungen oder dem langsamen Verfall des Verstandes. So sind sie in der Lage, die dünne Membran der Realität zu durchbrechen und die Reiche des Fraktals aus Milch und Seide, Blut und Asche und flüssigen Schreien zu erkennen. Die Verblendeten, welche nur auf ihre fünf einfachen Sinne vertrauen, nennen diese Individuen Wahnsinnige, Zerbrochene oder Junkies; doch in Wahrheit sind sie erleuchtete Wanderer des siebenfach gefalteten Pfades. Die Wanderer sind Magier, Künstler oder Sucher nach der verborgenen Wahrheit hinter dem Schleier der gegenwärtigen Geradlinigkeit. Sie bewegen sich zwischen den Welten, sind die Hüter der Grenzen. Große Macht wird ihnen zu Teil, wenn sie sich auf die neuen Erkenntnisse und Eindrücke einlassen. Je stärker ihr Schloss der Realität zerbricht, erwachsen ihre Möglichkeiten in dem neuen Multiversum, bis sie vielleicht vollkommen in der Welt der Blinden vergehen und zu Staub verfallen. Der Tod in der gradlinigen Realität ist nicht das Ende eines Wanderes des Siebenfältigen Pfades, denn der Körper ist letztendlich nur ein materielles Gefängnis, das die wahre, astrale Form des Individuum beherbergt. 
Doch mit dem Erstarken der Macht der Wanderer ziehen sie auch die Wesen von jenseits der Schwellen an wie das Licht die Motten. Man kann sie Geister, Dämonen oder auch Götter nennen. Die meisten Kreaturen des Fraktals sehen in den Wanderern eine Störung ihres Kontinuums oder auch eine Quelle an Energie, die es zu verschlingen gilt. Es gibt aber auch andere Wesenheiten, den Menschen nicht unähnlich, die in dem absurden und absonderlichen Ebenen aus Fleisch, Latex und glühenden Knochen, leben. So gibt es merkwürdige Städte, die wie Türme oder Kadaver aus den befremdlichen Landschaften einer eschereske Fantasie gleich erwachsen. Eine der größten Städte des Fraktals ist die Dornenfestung, ein viktorianisch anmutendes Bollwerk, das sich über eine kubistisch angehauchte Landschaft wie aus den Werken von Beksinski, Goya oder Bosch thront.
Die Dornenfeste von Nimmerwelt besitzt viele Türen und verschlungene Pfade, die von der Gradlinigkeit ins Fraktal führen. Daher ist sie die Anlaufstelle vieler junger Wanderer. Hier leben viele von ihnen und treiben Handel mit anderen Wanderern, aber auch mit Geistern, Teufeln, Vampiren oder untoten Feen. Wer tiefer ins Fraktal eindringen will, findet hier in den  Märkten und Gassen des Wurmkessels die Ausrüstung, die er braucht, um seine Seele vor dem sicheren Ende zu retten.
Zentrum der Dornenfestung ist aber die Kathedrale von Vatico Catheth, die sich wie eine knochige Riesenhand aus dem Häusermeer erhebt und über allem thront. Gebaut wurde sie vor 30.000 Jahren von dem Architekten Vatico Catheth, dessen in Gin eingelegtes Gehirn sich in der Spitze des Mittelfingers des Kathedrale befindet. Das Bauwerk beherbergt die Kirche von Hodicta Zinidla, der Göttin von Eiter und Wein, deren stumme Priesterinnen in langwierigen Verstümmelungsriten den Höhepunkt mentaler Ekstase erlangen wollen. In der Vatico Catheth Kathedrale befindet sich auch die Wohnstatt des ältesten Adelshauses des Dornenfestung: Baron Grmind Ceeamaraneriloronimp Blvinta und seine Frau Baroness Agenste Blvinta. Auch wenn der Baron schon seit vielen Jahren tot ist und sein Körper in einer Kristallsäule, gefüllt mit saurer Milch und Kinderblut, schwimmt, so spricht er doch noch über seine Frau Agenste, die gleichzeitig auch die Bischöfin der Kirche von Hodicta Zinidla ist. Agenste Blvinta besitzt als die große Verstümmelte und Bischöfin der vernarbten Göttin nur noch einen vernarbten Torso als Leib. Ihre Arme und Beine wurden ihr während des Gottesdienstes mit der Hilfe heiliger Klingen und Sägen entfernt und ihr Kopf befindet sich sie in einem Topfhelm, der mit Schrauben tief in ihrem Schädel fixiert ist und ihr alle offensichtlichen Sinne raubt. Sinne, Arme und Beine benötigt Agenste ohnehin nicht mehr, denn durch die ewige Ekstase ihrer Göttin, besitzt sie große Macht und kann ihre Umwelt alleine durch die Kraft ihrer Gedanken beeinflussen.
Weitere wichtige Gebäude der Dornenfestung ist der Tempel der Tittivila, Göttin allen Fleisch und Chitins, das Hunderttreppenhaus, das Pfauenhaus der Hure Pausa  Rellong, der Olmenmarkt, die Gruft der 23 Jungfrauen, Nyoffo Mifornelys Leichenauditorium, der Zoo der N-ten Dimension, die Gallerie der 78 Qualen und das Archiv des Konstruktes Catexengma von Osc Scthandl.
 

Das Land Nimmerwelt außerhalb der Dornenfeste ist nur ein kleiner, geringer Teil der Realität des Fraktals. Da die Pfade des Fraktals niemals geradlinig sind, kann man auch nicht sagen, wie groß Nimmerwelt ist. Man kann wenige Schritte gehen und befindet sich schon in einem ganz anderen Teil des Fraktals oder man reist tagelang durch die inferale Landschaft voller Gebeine, Maschinenreste und lebender Flammen. Nur die Wanderer und Bewohner der anderen Welt können sicher zwischen den Ländern des Fraktals reisen.